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Freie Fahrt für die Helfer!
Bei Notfällen zählt jede Sekunde. Doch oft blockieren Autofahrer den Weg der Retter. So verhalten Sie sich Einsatzfahrzeugen gegenüber richtig

Wie sehr die Zeit oft drängt, wenn das Blaulicht blinkt und die Sirene ertönt, zeigt dieses Beispiel: Spätestens fünf Minuten nach einem Kreislaufstillstand treten Schäden am Gehirn auf - und mit jeder weiteren Minute sinkt die Chance auf erfolgreiche Wiederbelebung. Damit möglichst wenig Zeit vergeht, bis die Unfallopfer professionelle Hilfe erhalten, nützt es zum einen, die eigenen Kenntnisse in Erster Hilfe aufzufrischen, um die Zeit bis zum Eintreffen der Profiretter zu überbrücken - und zum andern freie Bahn zu schaffen, für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.

-- Aufmerksam sein: Um Einsatzfahrzeuge frühzeitig wahrzunehmen, das Radio nicht zu laut stellen - gerade in der Stadt. Faustregel: Das Blinkerrelais sollte noch hörbar sein. Oft in die Spiegel blicken und in der Stadt das Fenster einen Spalt öffnen.

-- Abstand halten: Wer in der Kolonne oder im Stau dicht auffährt, hat keinen Raum, um nach rechts auszuweichen - Abstand halten.

-- Fahrzeug lokalisieren: Versuchen Sie zu erkennen, von wo das Einsatzfahrzeug kommt. Keinesfalls blind über Kreuzungen fahren, wenn man das Horn hört.

-- Platz schaffen: Nicht einfach abrupt stehen bleiben, sondern rechts an den Rand fahren. Viele wissen nicht: Das Trottoir darf mit genutzt werden (natürlich vorsichtig). Ebenso wird toleriert, wenn man behutsam über Haltelinie oder Rotlicht schleicht.

-- Nie dicht vor Einsatzfahrzeugen bremsen, die Richtung oder Spur wechseln. An Engstellen zu einer Stelle fahren, an der das Einsatzfahrzeug gut passieren kann.

-- Entgegenkommende Einsatzfahrzeuge weichen oft auf die Gegenfahrbahn aus. Daher bremsbereit sein und eventuell an den Rand fahren.

-- Zeichen geben: Besonders wichtig ist es, dem Lenker des Einsatzfahrzeuges per Blinker zu signalisieren, dass man ihn erkannt hat und wohin man ausweicht.

-- Mehrspurige Strassen: Bei fliessendem Verkehr auf die rechte Spur wechseln. Bei zähem Verkehr oder Stau Gasse zwischen den Spuren (bei drei und mehr Spuren zwischen mittlerer und linker Spur) bilden. Ist eine Abbiege- oder die Standspur frei nicht blockieren. Das Einsatzfahrzeug nutzt sie eventuell statt der Gasse.

-- Nachzügler bedenken: Bedenken Sie, dass häufig weitere Einsatzfahrzeuge folgen - und folgen Sie nie einem Einsatzfahrzeug durch die gebildete Gasse.

(Aus Migros Magazin Nr. 40/2010 Autor:Timothy Pfannkuchen)
Kein Durchkommen: Rettungsfahrzeuge bleiben stecken, weil Autos ihren Weg behindern.